Bartzeisig

Bilder von Roland Dominsky, Pinzberg und Roland Gasteiger, Schwabach

Der Bartzeisig ( Jörg Nitschky-Germann )


                           

Bartzeisige kommen aus dem mittleren und südlichen Südamerika und leben dort unter ähnlichen Bedingungen, wie wir sie auch in unseren Breitengraden vorfinden. Daher können sie problemlos ganzjährig in Freivolieren gehalten werden. Werden sie zur Zucht einzeln in Boxen gehalten, sollten diese aber nicht kleiner sein, als 1,5m x 0,6m x 0,6m ( Länge x Breite x Tiefe ), damit
diesen lebhaften Vögel ein gewisses Minimum an Flugraum gegeben werden kann.

Ernährung:


Alle meine Zeisige erhalten das gleiche Futter, Blattner Ia ohne Perilla, zu-sätzlich gebe ich noch eine Samenmischung aus Fichte, Tanne, Lärche und Kiefer, die von allen Zeisigen sehr gerne genommen wird. Seit einigen Tagen probiere ich auch die Fütterung von "Foniopaddy", dies soll ein afrikanischer Grassamen ein, der die Erkrankung an Kokzidiose unterbindet. Das kann ich
aber zu dieser Zeit noch nicht beurteilen.Jetzt im Winter füttere ich außerdem noch eine Stieglitz/Hänfling Mischung ebenfalls von der Fa. Blattner. Zur Zucht erhalten alle meine Zeisige gekeimte Negersaat und etwas Eifutter. Je nach Jahreszeit gebe ich sämtliche erreichbaren Wildkräuter. Tierische Nahrung ( Blattläuse etc. ) ist nicht notwendig, wird aber gerne aufgenommen.

Haltung:


Wie oben schon kurz angesprochen, sind Bartzeisige recht lebhafte Vögel, die einen ausreichenden Bewegungsspielraum benötigen. Meine Bartzeisige sind in in ein einer kleinen Gartenvoliere mit den Maßen ( L x B x T , 4m x 2,2 x 1,2m ) untergebracht.Ausgestattet ist die Voliere mit Kiefernzweigen, Futter und Wasser werden erhöht angeboten. Derzeit sind sie dort mit Schwarz-brust-, u. Fichtenzeisigen im Schwarm. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Bartzeisige recht verträglich sind, selbst am Futternapf kommt es kaum zu Streitereien.

Zucht:

Bartzeisige beginnen sogar in der Freivoliere sehr früh mit der Zucht. Bereits Ende Dezember habe ich erlebt, dass die Hähne anfingen zu treiben. Aus verschiedenen Quellen ist mir bekannt, dass Bartzeisige Ende Januar in Freivolieren gebrütet haben und dort erfolgreich Jungvögel aufzogen. Bei mir beginnt die Zucht erst Mitte bis Ende März. Dadurch habe ich zumindestens
eine kleine Chance schon erstes Grünfutter ( Vogelmiere ) zu sammeln, wenn die Jungvögel geschlüpft sind. Generell sind Bartzeisige sehr gut züchtende Vögel, die auch vier Bruten pro Jahr durchführen, wenn sie nicht gebremst werden. So geschehen 1990 als ich von einem Paar 16 Junge aus vier Bruten hatte. Der Nestbau erfolgt ausschließlich durch das Weibchen.
Der Niststandort wird vom Hahn ausgesucht. Angenommen werden alle künstlichen Nestunterlagen, aber auch freistehende Nester werden gebaut. Zum, Nestbau verwendet das Weibchen alles, was ihr geeignet erscheint, Kiefernnadeln, trockene Pflanzenteile ( Stengel von Vogelmiere , Haare, Federn,Kokosfasern und Scharpie. Das Gelege besteht aus 4 - 6 Eier,
die Brutzeit dauert ca. 13-14 Tage. Die Nestlingszeit beträgt etwa 15 - 16 Tage, haben die Jungvögel einmal das Nest verlassen, kehren sie im Normal-fall nicht zurück. Sie werden weiterhin von beiden Altvögeln versorgt, sobald die Henne erneut zu brüten beginnt, trägt der Hahn die Hauptlast bei der Jungenaufzucht. Im Alter von ca. 30 Tagen können die Jungen als
futterfest betrachtet werden und sollten dann auch von den Eltern getrennt werden, um weitere Bruten nicht zu stören.